Los geht es mit dem ersten Monatsbericht der Hobbyques 2023.
Bereits der erste Monat hat gezeigt, dass es eine gute Entscheidung war die Heerschau der letzten Jahre zu erweitern, so dass neben dem Bemalen auch die anderen Bestandteile unseres Lieblingshobbies mit einfließen können. Noch nie war ein Monat in unseren Facebook Communities so reich an Hobbyeindrücken.
Im Folgenden haben wir eine Auswahl aus den verschiedenen Bereichen wie dem Bemalen, dem Spielen und dem Geländebau zusammengestellt. Und im Anschluss findet ihr auch noch einen Spielbericht und Con-Berich von Kenneth Drago Spreier sowie eine Präsentation von König Christian über das Lektorat von SAGA Regelbüchern.
Viel Spaß!!!
Malbeiträge:
Spiele:
Spielbericht von Kenneth Drago Spreier:
Jarl Avin (Ich), Sachsen gegen Dux Adrianus, Römer
Der Wald war neblig und der Weg für die 4 Gefährten des Artus kaum sichtbar. Sie eskortierten einen Karren mit einer wichtigen Fracht von Artus für den kautzigen – manch einer würde ihn Zauberer nennen – Merlin.
Der Nebel wurde mit einem Mal dichter und plötzlich hörten sie es. Das Rascheln von Kettenhemden, das Flüstern von Soldaten in Latein und sie hörten Sätze in einer Mischung aus Worten diverser germanischer Sprachen. Die Vier wussten was auf sie zukommt. Sie dienten einmal den Römern und bekämpften an ihrer Seite Germanen an verschiedenen Fronten.
Doch Artus meinte, dass Rom Britannia verlassen hatte. Sie sind wohl nur wegen der Ladung so tief auf die Insel vorgedrungen.
Mit einem Mal lichtete sich der Nebel und die schlimmsten Befürchtungen wurden wahr. Sie standen zwischen einer Streitmacht der Römer und einer der Sachsen, beide bestanden aus gestandenen Kriegern und aus britischen, germanischen und römischen Gegenden.
Die Sachsen brachen sofort los und rannten auf den Feind zu.
Avin, der Anführer der Sachsen machte auf sich aufmerksam, indem er den Sturm auf den Karren und die Gefährten anführte, während über beide Flanken Truppen nach vorne preschten um die Römer in einer Zangenbewegung zu vernichten.
Dux Adrianus tastete sich langsam und vorsichtig vor, wie nach Lehrbuch der echten Römer wartete er ab auf eine Gelegenheit, statt Gelegenheiten zu erschaffen.
Nachdem die Veteranen der Sachsen sich beinahe an den britischen Gefährten aufrieben und den Tross verjagten kamen sie in den Besitz der Kisten der Briten. Es waren Eier! Sehr große Eier!
Einer der Gefährten sah noch wie eines der Eier aufbrach und ledrige Flügel sich den Weg in die Freiheit bahnten, bevor er ohnmächtig wurde.
Die römische Kavallerie zerbrach an Avin, der nur knapp mit dem Leben davon kam.
Die Kämpfe an den Flanken waren von geringer Wichtigkeit, aber dank seines forschen Angriffs und das opfern einiger weniger seiner engsten Freunde, kam Avin in den Besitz der Eier.
Der Dracheneier.
Dass er die römischen Streitkräfte nicht vollends besiegte könnte für ihn vielleicht noch zum Nachteil werden….
War ein tolles Spiel mit einigen hitzigen Gefechten und ging trotz meiner langen Saga Abstinenz dank Christian und meinem Gegner Adrian verrammt flott von der Hand.
Danke!
Gelände:
Es wurde auch kräftig gebaut.
Und Christian und meine Wenigkeit haben im Januar unsere Demoplatte für die Tactica gebaut. Das Thema ist die Schlacht bei den Thermopylen zwischen Leonidas 300 und den Perserhorden von Xerxes. Wir werden das Szenario samt spezieller Kriegslisten noch für euch aufbereiten.
Präsentation:
Um die ausgerufene Queste von Sir Wenning erfüllen zu können, wird eine Präsentation ums Hobby herum gefordert. Daher werde ich diesem Aufruf folgen, um die mir gestellte Queste bestmöglich abschließen zu können.
Ich werde euch etwas erzählen, was wenige im Hobby machen, jedoch alle Spieler etwas davon haben (vielleicht sogar profitieren) und die Ergebnisse daheim haben. Und zwar zum Lektorat eines Regelwerkes.
Ich selbst bin freiwilliger Lektor bei Stronghold-Terrain und habe über die letzten Jahre hinweg ein paar Regelwerke im Auftrag von Stronghold-Terrain korrekturgelesen.
Aber alles auf Anfang. Wie kam ich dazu. Naja, das war eher Zufall als Plan. Irgendwann um 2020 herum wurden in einem Facebook-Post Freiwillige für ein Lektorat gesucht. Blauäugig wie ich war, dachte ich mir Rechtschreibung etc. beachten und Fehler bunt machen bekommst du schon hin und zeigte meine Bereitschaft. Zack, das wars auch schon.
Nun zu dem eigentlichen Thema zurück.
Wie viele von euch wissen, sind deutschsprachige Regelwerke im Regelfall Übersetzungen. Auch bei den Produkten von Stronghold-Terrain ist es da nicht anders.
Nachdem die Übersetzung in deutsche durch jemanden Externes, aber festem Bestandteil der Team(Beste Grüße!), erfolgt ist, geht diese in mehreren Phasen (min. 3) ins Lektorat. Im Regelfall erfolgt das erste Lektorat durch den Übersetzer und den Auftraggeber. Nachdem so die ersten Fehler bereits so ausgemerzt wurden, werden mehrere Lektoren bzw. Lektorinnen via E-Mail angeschrieben, dass es wieder was zu tun gibt. Denn das Lektorat erfolgt rein digital.
Aber was ist zu prüfen und wie gehe ich vor?
Es poppt eine E-Mail auf und wir werden gebeten, ein bestimmtes Regelwerk (zuletzt SAGA -Ära des Alexander) Korrektur zu lesen. Neben der Übersetzung und der Originaldaten als PDF, werden uns eine Deadline sowie ein Leitfaden zum Lektorat zur Verfügung gestellt. Und es werden natürlich alle auf die Verschwiegenheitspflicht hingewiesen. Die Lektoren und Lektorinnen bestehen in diesem Fall aus Spielern und Bekannten von Mirco, die die Systeme bereits kennen oder andere Spezifikationen haben, die hilfreich sind. Einige sind historisch (besser als ich) bewandert und achten auf den historischen Kontext. Andere sind regelaffin und achten auf die richtige Umsetzung der Regeln. Jeder wird wohl sein eigenes Herangehen haben und seinen eigenen Fokus setzten. Jedoch alle achten auf Kleinigkeiten wie Rechtschreibung, Grammatik und Formatierungen sowie die korrekte und vollständige Übersetzung.
Die Korrekturen erfolgen direkt im Dokument mit der Kommentarfunktion beim Acrobat Reader. Identifizierte Fehler werden entweder direkt korrigiert oder markiert. Markierte Passagen werden dann durch einen Kommentar ergänzt, um aufzuzeigen, was fragwürdig ist oder was man zum markierten Teil mitteilen möchte. Das alles erscheint dann fortfolgend in einem separaten Kommentarfenster. Aber dazu mehr (siehe Bilder).
Zur Spieler-Gruppe der Lektoren zähle ich mich selbst. Wenn ich beginne, öffne ich zuerst das Originalregelwerk und die Übersetzung. Das Original ist auf einem zweiten Bildschirm dargestellt und es wird wirklich jeder Satz gelesen und auf Fehler geprüft. Die englischen Regeln werden parallel mit der Übersetzung abgeglichen. Stimmt der Kontext, passen die Satzzeichen, Rechtschreibung oder ähnliches. Das geht bei den einleitenden Worten und historischen Texten meist schnell von der Hand. Redaktionelle Kleinigkeiten wie ein vergessenes v.Chr oder einen Zahlendreher identifiziere ich mit meinem gefährlichen Halbwissen wohl noch, aber wie oben genannt gibt es Andere, die dort aussagekräftiger sind als meiner einer.
Dann kommen irgendwann auch Regeln. Seien es neue Ausrüstungsoptionen, Sonderregeln oder die Fähigkeiten einer Fraktion sowie deren Zusammenstellung. Hier ist es mir wichtig jede einzelne Ziffer und Kleinigkeit abzugleichen. Das mache ich bis zur allerletzten Seite des Regelwerkes sowie den Anlagen (z.B. Referenzbögen, Schlachtpläne etc.).
Wenn das erfolgt ist, kommt der aufwendige Teil des Lektorates. Und zwar die Prüfung der Einheitlichkeit bei Regeln. Neben einem einheitlichen Wording bei z.B. Sonderregeln bei Einheiten im Vergleich mit ggf. bereits erscheinen Erweiterungen (nehmen wir den Elefanten in Ära des Hannibal und Ära der Invasionen mal als Beispiel), achte ich weiterhin auf die Formatierung innerhalb des Regelwerkes. Hier nenne ich beispielhaft die kursive Schrift bei Sonderregeln im Dokument. Weiterhin müssen genannte Referenzen geprüft werden. Wenn im Text steht siehe Seite XY oder SAGA-Regelbuch Seite XY, dann sollten die Angaben auch stimmen. Auch das Wording innerhalb des einzelnen Dokumentes werden geprüft. Es wäre ungeschickt, wenn in der Erläuterung einer SAGA-Sonderfähigkeit diese anders benannt ist, als auf dem entsprechenden Schlachtplan. Auch dieser Teil ist relativ simpel und schnell erledigt. Es liegen halt nur mehrere Regelwerke auf meinem Tisch und ich habe die Chance die alle nochmal zu bewundern. Zwar nutzen der Übersetzer und Auftraggeber einen Glossar für das Wording in der ersten Lektoratsphase, aber viele Augen sehen halt mehr.
Nun kommt die Eindeutigkeit bzw. Klarheit der Regeln. Das schwierigste ist bereits bei der Übersetzung und Setzung erfolgt. Denn was im Englischen mit wenigen Worten dargestellt wird, ist in der sehr ausschweifenden deutschen Sprache schwieriger zu erklären. Die Regeln sollten daher so kurz wie möglich, aber so klar wie nötig sein. Da das Layout der Regeln durch den Urheber (in diesem Falle Studio Tomahawk) vorgegeben ist, hat der Übersetzer im Vorfeld die Aufgabe, kurz und prägnant zu bleiben und der Setzer dies im begrenzten Raum darzustellen. Das macht die Eindeutigkeit einer Regel manchmal schwer und sollte im Lektorat betrachtet werden. Beim Lektorat versetzte ich mich nicht nur in die Rolle des erfahrenen (glaube ich zumeist) Spielers, für den die Auslegung der Regel eindeutig liest, da er das System schon kennt, sondern auch in die Rolle des Neulings bzw. Quereinsteigers, der die niedergeschriebene Regel ggf. anders auslegt. Speziell in diesem Fall nutze ich häufig die Kommentar-Funktion mit ähnlichen Fragen wie folgend.
– Ist die Regel so und so gemeint?
– Bitte umschrieben, da uneindeutig (mit Alternativvorschlag)
– Bitte Rücksprache mit Studio Tomahawk halten, da die Regel so niedergeschrieben einem Errata wiederspricht.
– Und, und, und
Wenn ich damit soweit fertig bin, kommt der letzte Teil. Ich gehe das gesamte Dokument nochmal durch und betrachte hier meine Anmerkungen (sind dann schon ein paar). Denn einiges kann ich im späteren Lesen auch erübrigt haben oder eine Klärung ist schon erfolgt.
Also ja, ich lese das Regelwerk mehrfach. Mittlerweile werden einige Schritte bereits am Anfang vermischt, aber der Ablauf bleibt gleich. Alles, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Wenn ich fertig bin, schicke ich die Dateien mit allen Anmerkungen zurück. Nach der Deadline werden alle Ergebnisse zusammengefasst (Die vielen Lektorate sorgen für möglichst keine Fehler), Fragen werden geklärt und die letzte Lektoratsphase durch Stronghold-Terrain beginnt. Der Druck ist dann nicht mehr fern.
Und daher erscheinen die deutschen Bücher in diesem Falle halt später, als die meisten es sich wünschen. Der Vorteil des ganzen Aufwandes und des späteren Erscheinungstermins ist, dass dann schon das erste englische FAQ zum jeweiligen Buch erschienen ist, oder ggf. schon im Vorfeld Fragen geklärt werden im englischen oder französischen noch strittig sind und so gutes Ergebnis erzielt wird.
Soviel zu meinen Ausschweifungen zum Durchführen eines Lektorates.
Und was habe ich davon? Nicht wirklich viel. Ewigen Ruhm, da mein Name im Buch auftaucht, aber niemand liest es, und ich bekomme ein Regelwerk nach dem Druck zur Verfügung gestellt. Aber darum geht es mit gar nicht. Denn die Tätigkeit macht mir Spaß und das Ergebnis ist es, warum ich diesen Aufwand betreibe. Denn auf Regeldiskussionen am Spieltisch hat wirklich niemand Bock.
Solltet ihr tatsächlich bis hier gekommen und nicht vor Langeweile auf den Tisch geknüppelt sein, danke ich für eure Aufmerksamkeit. Bei mir ist ein Kreutz mehr auf meiner Questkarte.
Also bleibt gesund, wir sehen uns am Spieltisch.
Cheers
Christian
Convention (ein Bericht von Kenneth Drago Spreier über die Szenario 2023):
Den Convention-Besuch hiermit abgehakt!
Es stand schon seit letztem Jahr fest, als die Szenario 2023 sich das erste mal für 2023 ankündigte, dass ich sie besuchen werde. Sie ist in der Nähe und in einer super schönen Location.
Für mich persönlich war der Besuch anfangs nicht so schön, ich bin ein wenig unsicher und schüchtern gewesen (hat mich im Nachhinein sehr geärgert) aber nachdem ich mich an den Saga-Tisch geschlichen hatte und ein Spiel mit dem fabulösen Adrian (bitte Grüße ausrichten) hatte, war mein Tag dort doch sehr lohnenswert.
Am Ende hatte ich ein tolles Saga-Spiel, sehr viele sehenswerte Tische und ein paar sehr tolle Gespräche auf meiner Liste.
Nächstes Jahr versuche ich auf jeden Fall wieder zu kommen, hoffentlich mit besserer persönlicher Grundstimmung!
Loot habe ich mir keinen mitgenommen – eiserne Disziplin.
Danke Christian (keine Ahnung wie du mit Nachnamen heißt) für die tolle Spielleitung.
So, ich hoffe ich habe niemanden vergessen. Ein hobbyreicher Januar liegt hinter uns und auch der Frebruar ist im vollem Gange. Bitte teilet auch weiterhin euer/unser Hobby mit uns. Insbesondere Berichte über eure Spiel, eure Bauprojekte, eure Erlebnisse auf einem Turnier oder eine Präsentation über einen Bereich unseres Hobby sind gerngesehen.
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